SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

...mit denen vor ein, zwei oder drei Generationen mit elektrischer Energie experimentiert wurde ...

Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 3. Dez 2022, 18:59

Hallo Thomas,

die Schrauben im Elektrikus sind M4.


Dachte ich mirs doch! Da hat evtl jemand bestimmt:
Schluß mir dem Schnickschnack! Oder Werkzeuge für
M3,5 waren nicht vorrätig oder oder oder.

Wegen des "Duo" im Duosan hatte ich vermutet, daß
es sich um einen 2-K Epoxi handelte, wäre von der Sache
her auch besser gewesen.
2k-Epoxikleber gibr es seit 1946. Zuerst kam er unter
dem Namen "Araldit" von Ciba in den Handel.
Araldit war/ist? der Handelsname für die Epoxidharze
von Ciba.
Ich erinnere mich noch, daß in den Valvo-Datenbüchern
Mitte 50er vorgeschrieben wurde, Schalenkerne mit
Araldit zu verkleben.
mitte 60er hantierte ich erstmals mit "UHU-Plus", wie
lange es das in Deutschland vorher schon gab, weiß
ich nicht.

Ich habe spaßeshalber die Induktivität der Spulen
mit und ohne Meßwerk gemessen:

Spule 40 Ohm : 43 mH ohne / 85 mH mit Meßwerk
Spule 4 Ohm : 4,5 mH ohne / 5,9 mH mit Meßwerk.

Dementsprechend fallen die Meßwerte bei Wechsel-
Spannung bzw -Strom aus.
Gruß
Georg

PS Die damalige Firma Ciba gibt es nicht mehr, das
Epoxigeschäft ist bei der englichen Firma Huntsman
gelandet.
Georg
 
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 16. Jul 2024, 09:46

Hallo zusammen,

weit oben im Thread gab es eine "Fehlermeldung" bzgl. unter "Re: Die Bohrung im Stabmagnet". Ich glaube, das Problem mit der Bohrung ist keins, wenn man die Grundplatte auf die lange Vorderseite stellt, so dass der Magnet senkrecht frei zwischen den Spulen pendeln kann.

Viele Grüße,

Thomas
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 17. Jul 2024, 10:03

Wer eine Herausforderung sucht, sollte mal den Klopfer gemäß Versuch 120, Bild auf Seite 51, im Begleitbuch zum Siemens Kasten oder Versuch 38, Abb. 30, nebst Berichtigungsblatt der "Elektrikus"-Anleitung aufbauen. Ich habe mehr als zwei Stunden gebraucht um ihn zum Klopfen zu bringen. Die Bilder zeigen nicht die Details, eine wörtliche Anleitung in der Siemensanleitung gibt es nicht, die Anleitung des "Elektrikus" ist unklar. :haeh:
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 20. Jul 2024, 13:58

Hallo Thomas,
ich hab gerade mal den Klopfer mit dem Siemens-Kasten aufgebaut.
Es ist wirklich nicht ganz einfach, erst zwei Seiten weiter
(in einem anderen Versuch) sieht man, wie der Magnetkern befestigt wird
Mit den Fotografien statt Zeichnungen wollte man wohl sehr
fortschrittlich sein, aber das dunkle Holz verbirgt viele Details.
Zuerst habe ich überflüssigerweise die Spule mit zwei Pratzen
festgeschraubt, bis ich an Hand weiterer Bilder sah, daß das
eher hinderlich ist.
Die Bohrung im Anker für den Splint war nicht mittig, das
bemerkte ich zum Glück frühzeitig.
Der Aufbau funktionierte mit beiden Spulen, bei der 40 Ohm
merkte man aber, daß durch die höhere Induktivität das Magnetfeld
merklich langsamer ansteigt.
Hast du die Strippen aus dem Kasten benutzt? Meine haben
meist keinen Durchgang. Die Quetschverbindung war auch sehr
fortschrittlich, aber nicht dauerhaft. Man hätte die Litzenenden
besser verzinnt vor dem Quetschen oder gleich eingelötet.
Frohes basteln,
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 21. Jul 2024, 10:32

Hallo Georg,

danke für den Nachbau. Hier mal zwei Bilder vom Aufbau mit dem Elektrikus. Der Anker hat keine Bohrung für einen Splint, man muss den "Lagerdraht" für die Drehachse zwischen Anker und 6-Loch-Winkel einklemmen, was ziemlich "fummelig" und auf dem Aufbaubild nicht zu erkennen ist. Und die beiden Kurzschrauben für die Befestigung des Ankers am 6-Loch-Winkel sind zu lang, deshalb habe ich die längeren Schrauben mit Kontermutter verwendet. Als Stromzuführung dienen einfach die zwei Kabel von meinem Netzteil. Auf den Taster habe ich für den Funktionstest verzichtet, durch "Dranhalten" der Leitungsstecker an die Spule wird ein- und ausgeschaltet.

Viele Grüße,
Thomas
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Klopfer_6_klein.jpg
Klopferaufbau
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Klopfer_4_klein.jpg
Ankerbefestigung am Klopfer
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 21. Jul 2024, 12:29

Hallo Thomas,
Das mit dem eingeklemmten Draht als Achse ist - na ja.
Da hat man sich eine 10 mm tiefe Bohrung von 1,5 mm entweder
nicht zugetraut, oder die Bohrung kostete zu viele abgebrochene Bohrer.
(Der Splint bei Siemens hat übrigens 1,5 mm. )
Die Schrauben im Anker sind auch bei mir etwas zu lang,
es reichten aber zwei Unterlegscheiben als Abhilfe.
Haben die Stecker beim Elektrikus auch Quetschverbindung
zur Litze?
Zur Verdrahtung benutze ich Strippen mit Kokodilklemmen.
Jetzt das Spannenste: Anbei ein Bild von der Fallklappe,
das ist das erst Bild, das ich seit den Problemen im Forum
hochlade, mal sehen wie es pfunktioniert.
Schreib mir, ob du es sehen/öffnen kannst,
Gruß
Georg
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Fallklappe.jpg
Fallklappe.jpg (261.98 KiB) 6018-mal betrachtet
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 21. Jul 2024, 13:03

Hallo Georg,

ja, das Bild ist zu sehen :D. Die Fallklappe kann ich nicht aufbauen, da fehlt das entsprechende Teil im "Elektrikus". Eine Frage: Ist die 1,5 mm Bohrung im Anker durchgehend? Da werde ich versuchen, so ein Loch zu bohren. Mal sehen, wie viele Bohrer draufgehen. :mrgreen: Die Stecker werden auch im Elektrikus gequetscht.

Sonntägliche Grüße,
Thomas
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Stecker
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 21. Jul 2024, 13:50

Hallo Thomas,
ja die Bohrung geht durch.
Die Bohrung ist mittig, durch die Abrundung
(vom Stanzen?) des Ankers sieht es anders aus.
Hohe Drehzahl, Geduld und Bohrwasser :=)
Gruß
Georg
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Anker.jpg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 22. Jul 2024, 10:22

Hallo Thomas,
Korrektur:
Die Bohrung ist nicht 1,5 mm , sondern 1,6 mm!
Logisch, wenn der Splint 1,5 mm Durchmesser hat. :=(
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 22. Jul 2024, 12:14

Hallo Georg,

ich hatte nur einen 1,5mm-Bohrer, aber das ist an der Stelle wohl nicht kriegsentscheidend ;-) . Ich musste den Bohrer ziemlich weit ins Bohrfutter stecken, nur die notwendigen 10 mm schauten heraus, da sonst die Bohrung "aus dem Ruder gelaufen" wäre. Das 3,5%ige Bohrwasser mit Schaum :grins: habe ich dann erst hinterher benutzt. Mein Splint hat 1,3 mm Durchmesser, für den Zweck reicht es.
Dateianhänge
Anker_mit_Bohrung_klein.jpg
Anker_mit_Bohrung
Anker_mit_Bohrung_klein.jpg (1.83 MiB) 5969-mal betrachtet
Klopfer_mit_modifiziertem_Anker.jpg
Klopfer_modifiziert
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 22. Jul 2024, 12:51

Hallo Thomas
nach dieser Tabelle gibt es Drahtstifte mit 1,4 mm Durchmesser :

https://online-schrauben.de/shop/ipage/ ... cat-331498

Gruß
Georg

PS Hab welche in meinen Beständen gefunden.
Ich kann dir ein Dutzend zuschicken. Schick
mir ein PM mit Adresse bei Interesse
Georg
 
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 22. Jul 2024, 15:47

Hallo Georg,

danke für den Hinweis. Mal sehen, ob ich etwas Passendes in meinem Fundus finde.

Im Siemens-Buch gibt es den Versuch 176, wo sich ein stromführender Lamettafaden um einen Stabmagneten wickelt. Dieses doch sehr ungewöhnliche Experiment hat mich interessiert. Der Originalmagnet aus meinem "Elektrikus" ist dafür allerdings zu schwach. Ich habe einen relativ starken anderen Magneten benutzt und alternativ eine 3er-Reihe von Neodymmagneten. Original-Lametta (aus Blei) habe ich nicht, es musste ein 2 mm breiter Streifen von einer Alu-Küchen-Rolle als Ersatz dienen. Hier die Ergebnisse, jeweils ohne Strom und mit Strom, viel mehr als 2 A sollte man dem Streifen nicht zumuten.

Viele Grüße,
Thomas
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Versuch_176_1.jpg
ohne Strom
Versuch_176_1.jpg (1.95 MiB) 5953-mal betrachtet
Versuch_176_2.jpg
mit Strom
Versuch_176_2.jpg (1.92 MiB) 5953-mal betrachtet
Versuch_176_3.jpg
ohne Strom
Versuch_176_3.jpg (32.26 KiB) 5953-mal betrachtet
Versuch_176_4.jpg
mit Strom
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 22. Jul 2024, 20:34

Der Versuch
sieht ja richtig gut aus. Bestehen die Ansatzbolzen (und andere Schrauben)
im Elektrikus aus Eisen? Im Siemens-Kasten ist alles Montagematerial
aus Messing gefertigt.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 22. Jul 2024, 21:19

Ja, alles aus Eisen, da bleibt der Magnet von allein hängen. Zum Glück ist das Galvanometergehäuse aus Holz und der Draht aus Kupfer :grins:

Zum Versuch: Wenn man sich einen längeren Faden herstellt (30 cm), klappt der Versuch noch besser.
Dateianhänge
Versuch_176_mit_längerem_Faden.jpg
Mehr Umdrehungen
Versuch_176_mit_längerem_Faden.jpg (1.94 MiB) 5924-mal betrachtet
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 23. Jul 2024, 08:05

Hallo Thomas,
hier eine Seite aus "Licht und Kraft (1914)"
die sozusaben der Ursprung dieses Versuchs ist.
Gruß
Georg
Dateianhänge
LundK.jpg
LundK.jpg (295.29 KiB) 5882-mal betrachtet
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 23. Jul 2024, 19:08

Hallo Georg,

Ampère und Faraday, zwei Genies ...

In alten Physik- und Chemie-Büchern findet man oft die Ursprünge von Versuchen, die in späteren Experimentierkästen dann auftauchen. Ich habe ein Buch von R. Waeber aus dem Jahre 1907, "Lehrbuch der Physik", und ich kann mir vorstellen, dass auch Wilhelm Fröhlich und andere daraus geschöpft haben. (Daneben habe ich auch vom selben Autor das "Lehrbuch der Chemie" aus dem Jahre 1904. Beide Bücher auch im Hinblick auf die älteren Experimentierkästen sehr lesenswert.)

Im Physikbuch ist der Versuch mit dem Lametta-Faden beschrieben.

Viele Grüße,

Thomas
Dateianhänge
Waeber_zum_Versuch_176.jpg
Aus R. Waeber, Lehrbuch der Physik, Leipzig, 1907
Waeber_zum_Versuch_176.jpg (1.9 MiB) 5865-mal betrachtet
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 24. Jul 2024, 20:49

Noch eins: Bei den Recherchen im Netz zu den Versuchen bin ich auf folgende Seiten gestoßen, alle mit demselben Thema:

https://www.ifi.unicamp.br/~assis/Amperes-motor-in-German(2017).pdf
https://www1.astrophysik.uni-kiel.de/~hhaertel/PUB/Einfacher-motor.pdf
https://www.magnet-shop.net/docs/der_einfachste_elektromotor.pdf

Das kannte ich bisher noch nicht und habe es gleich ausprobiert: Funktioniert einwandfrei! :thumb:

PS: Hier ein Bild von meinem Motor.
Dateianhänge
Kleinstmotot.jpg
Motor à la Ampere
Kleinstmotot.jpg (2.19 MiB) 5710-mal betrachtet
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 26. Jul 2024, 17:19

Und hier ein Link meines Motors in YouTube: https://youtu.be/zIXsRIOOGs8
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 30. Jul 2024, 12:17

Hallo,
ich habe in dem Thema Siemens, Baukästen und Georg Tauchmann
ein wenig herumgesucht, wobei ich auf einen Eintrag gestossen bin:

https://digibus.ub.uni-stuttgart.de/vie ... /LOG_0008/

Es ist nicht völlig sicher, ob es sich um den Tauchmann vom
Siemens-Baukasten handelt, aber sehr wahrscheinlich.
Oberingenieur und Wohnort Charlottenburg (Nähe Siemensstadt)
sind praktisch ein Beweis.
Die Ernennung zum Ehrensenator bedeutet üblicherweise ,daß
der Geehrte bei Siemens schon eine gehobene Position bekleidete.
Z.B. konnte er Spenden, Forchungsaufträge oder die Anstellung
von Absolventen fördern.
In der Liste findet man einige Beispiele, meist "Fabrikant"
Gruß
Georg
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